Nach einer viel zu langen Zeit mit jeder Menge Regen und Matsch sind nun die Temperaturen seit einigen Tagen bzw. Nächten in den Minusbereich gesunken. Bei acht Grad Kälte, blauem Himmel und Sonnenschein ist der heutige Vormittag ein einziger Genuss, denn es ist die Zeit für und mit meinem Lieblingsvierbeiner. Und das bedeutet bei diesem wunderbaren Wetter: Entspannung, Ruhe und Gelassenheit sowie wahrnehmen mit allen Sinnen.
Wir verlassen den Hof und reiten heute nach langer Pause mal wieder in freier Natur sozusagen im Grünen. Der Boden ist hart und so begleitet uns ein leises Klappern der Hufe auf diesem festen Wiesenboden. Doch der beste von allen Braunen ist vorsichtig. Und so umrunden wir im gemütlichen Schritt-Tempo die Sommerweiden, die jetzt immer noch vom Raureif bedeckt sind.
Es bietet sich ein freier Blick über die stoppeligen Felder. Darüber kreisen zwei Störche - kaum zu glauben, aber das Gefieder der Vögel ist so weiß und die Beine so lang, dass es keine Kraniche sein können. Aber es ist doch noch viel zu früh im Jahr für diese Zweibeiner hier zu sein. Denn der Atem von uns beiden Wesen auf der Erde - also von Pferd und Mensch - zeigt immer noch kleine "Nebelwölkchen". Es ist sehr kalt.
Doch die Sonne meint es trotzdem heute gut mit uns. Sie scheint uns auf den Pelz und wärmt ein ganz klein wenig. Nach den vielen Tagen mit kräftigem Wind und Regen ist das sehr angenehm und wir genießen die Sonnenstrahlen in vollen Zügen. Die kalte Luft ist heute so klar und riecht ganz sauber. Ich versuche mir vorzustellen, wie es hier im bevorstehenden Frühjahr wieder duften wird, nach frischem Gras oder knackigem Heu.
Hier oben im Sattel fühlt sich alles einfach gut, richtig und leicht an. Gegenseitiges Vertrauen trägt Mensch und Tier - das ist Entspannung pur.
Diese Eindrücke sind nachhaltig und begleiten mich durch den Rest des Tages. Schön, dass es diesen Lieblingsvierbeiner gibt, der mich immer wieder erdet und dafür sorgt, diese wunderbaren Momente voll und ganz genießen zu können.
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