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Hürdenlauf

"Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da."
                                                                                               (Franz Kafka)

Suchen wir nach Hindernissen, so zweifeln wir an uns selbst. Wir trauen uns und unseren Kompetenzen nicht über den Weg. Gilt es zum Beispiel eine schwierige Entscheidung zu treffen, fragt der Bedenkenträger in uns immer wieder nach, ob nicht ein wichtiger Aspekt übersehen wurde.

Doch wer legt uns immer wieder diese Steine in den Weg?

 


Schlechte Erfahrungen
können ein Grund für diese inneren Blockaden sein. Ist einmal etwas schief gelaufen, so wird diese negative Erfahrung zum Wegweiser für die Zukunft. Es ist deshalb wichtig schlechte Erfahrungen nicht als Grundsatzregel für weitere Entscheidungen und  Veränderungswünsche zu manifestieren. Jede Situation hat ein Recht auf eine individuelle Vorgehensweise. Wir selbst sind dafür verantwortlich eine anstehende Entscheidung neu zu überdenken sowie die Vor- und Nachteile abzuwägen. Voreingenommen den Dingen ihren Lauf zu lassen bzw. Hürden aufzustellen, die gar nicht da sind, macht das Leben nur schwierig. 

Anspruchshaltungen,
die eigenen sowie die Fremder bremsen uns aus. Sie entsprechen nicht unseren eigenen Vorstellungen. Wir übernehmen diese von Mitmenschen und machen sie irgendwann zu unserem eigenen Denken. Dieses Modell wird jedoch nur selten eins zu eins ineinander aufgehen. Denn nur die Dinge, die wirklich zu uns selbst gehören können wir auch nach außen hin verkörpern und ausdrücken. Mit einer fremden Anspruchshaltung werden wir nie authentisch sein.   

Die persönliche Messlatte zu hoch legen!
Die Ansprüche an uns selbst sind oft gewaltig. Doch damit können wir uns in eine Sackgasse treiben. Wir verrennen uns derartig, dass der Blick für Lösungen und Schritte nach vorn völlig versperrt wird. Die ganz persönlichen Vorlieben und Stärken treten damit in den Hintergrund. Schließlich wird die persönliche Kompetenz immer erheblich unter den Scheffel gestellt. Doch was für mich selbstverständlich und mit Leichtigkeit zu schaffen ist, stellt für andere Fachwissen und Sachverstand da. Doch wenn wir nicht an uns selbst glauben, was erwarten wir dann von unseren Mitmenschen?

Vergleiche sind Gift
Vergleiche mit anderen ziehen runter und bringen uns überhaupt nicht weiter. Mit Vergleichen steigen die Ansprüche an die eigene Person sowie die Bedenken das gesteckte Ziel tatsächlich zu erreichen. Damit werden die Hürden, die wir selber aufstellen,  immer höher. So verlieren wir im Vergleich nach und nach die Achtung vor uns selbst. Die eigenen Kompetenzen werden so degradiert.

Perfektionismus
Mit dem Wunsch nach Perfektionismus erteilen wir der Spontanität eine Absage. Perfektionismus bedeutet doch: Alle leben und arbeiten nach den gleichen Regeln und Vorgaben. Vorgaben, die zum Beispiel aus allgemeinen gesellschaftlichen Vorstellungen entstanden sind. Der eigene und damit ganz persönliche Stil mit all seinen Möglichkeiten bleibt damit auf der Strecke.

Null-acht-fünfzehn
Wollen wir uns tatsächlich in ein Schema pressen lassen, in dem die eigenen Ideen und die persönliche Kreativität keinen Raum hat? Allein die hier genannten Gründe,  und es gibt bestimmt noch sehr viel mehr Aspekte, fordern nachhaltig dazu auf, sich gegen einen Hürdenlauf in dieser Form zu entscheiden. Und es gibt mit Sicherheit weitere Optionen, mit denen wir dem Hürdenlauf die rote Karte zeigen können. 

Schlüssel zum Glück
Sobald wir den hier genannten "Bremsen" nicht mehr die gewünschte Aufmerksamkeit schenken, haben wir mehr Energie für positives Denken sowie für die Umsetzung neuer Ideen. 

 
 

Eigene Ideen umzusetzen ist wesentlich weniger anstrengend als dem Perfektionismus anderer Menschen nachzueifern. Persönliche Kreativität macht Spaß, lässt sich oft spielend realisieren und ist ein gutes Zeichen für Individualität. Unsere Ausstrahlung lebt auch vom Unperfekten - Narben und Unebenheiten gehören einfach dazu.    
 

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