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Ein Hauch von Lethargie


Es gibt Tage, da läuft alles ein wenig gedämpfter ab. Dann verlangsamen sich die Schritte und es ist keine besondere Eile spürbar. Man hat dann alle Zeit der Welt und nichts kann einen aus der Ruhe bringen. Wenn dann noch die Sonne ein paar wärmende Strahlen auf die Erde schickt, entsteht das sichere Gefühl heute kann nichts mehr wirklich schief gehen. Und so einen wunderbaren Tag gab es jetzt gerade. 

Der Begriff Lethargie ist ja manchmal im ersten Moment negativ besetzt. Bedeutet er nach Auskunft des Dudens zunächst doch  Trägheit, Antriebslosigkeit oder Untätigkeit. Doch es gibt durchaus auch noch andere Bedeutungen. Schauen wir einmal über die negativen Assoziationen hinweg und richten den Blick auf die positiven Aspekte, die ebenfalls in dem Begriff stecken und hier in den Vordergrund gerückt werden sollen.

Auf der Suche nach Synonymen habe ich folgende positive Eigenschaften ausfindig gemacht: 
 
Langmut , Geduld, Nachsicht, Friedfertigkeit und Sorgenfreiheit.

Bei all diesen Merkmalen schwingt eine gewisse Ruhe und Langsamkeit mit. Und genau das sind die Gefühle, die sich bei einem Hauch von Lethargie bei mir einstellen. Gemeinsam mit den Pferden wird dies gerade möglich. Außerdem spüre ich eine klare Beständigkeit, die sich durch diese Partnerschaft zieht. Langmut steht im Grunde auch für Entschleunigen, Sorgenfreiheit empfinde ich als Leichtigkeit und Friedfertigkeit bedeutet für mich Gelassenheit und Entspannung.   

Foto von www.pixabay.com
 
Trotz Corona-Virus und aller Einschränkungen, mit denen wir im Moment unterwegs sind, macht sich an diesem Vormittag mit Sonnenschein eine ganz besondere Atmosphäre breit. Auch hier müssen wir Abstand halten und das ist der Punkt, an dem Mensch und Pferd sich dann noch stärker aufeinander konzentrieren können. In der Ruhe und man kann fast von Abgeschiedenheit sprechen, nehme ich noch viel deutlicher als sonst wahr, wie es meinem vierbeinigen Partner geht. Ich achte sehr genau auf die Atmung, auf entspanntes Schnauben und auf seine Motivation. Mensch und Tier gehen in Augenblicken wie diesen besonders sensibel miteinander um.

Und so lädt die gesamte Stimmung uns zu einem entspannten Zwischenspiel ein, in dem das Virus keinen Platz findet. Wir machen eine gedankliche Pause von Corona. Ehrgeizige Lektionen bleiben heute außen vor. Der positive Hauch von Lethargie prägt diese 2stündige Auszeit und wird so zum Energiespender und zur Motivation für die nächsten Tage.   

       Foto von www.pixabay.com
 
 


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