... ist ein großes Thema, das mich in den letzten Tagen erneut sehr beschäftigt hat. Und obwohl klar ist, worum es prinzipiell geht, möchte ich trotzdem noch einmal einige wichtige Aspekte zusammentragen. Auf der einen Seite wird der Blick wieder etwas geschärft und die einzelnen Punkte finden im ganz normalen Alltag zusätzlich mehr Aufmerksamkeit. Auf der anderen Seite ist es jedoch ebenso wichtig Grenzen zu erkennen.
Was also steckt genau hinter den Begriffen Einfühlungsvermögen und Mitgefühl?
"Mitgefühl bedeutet nicht, sich im Gefühl eines anderen Menschen zu verlieren. Bleib bei dir, während du mit einem anderen bist. Es gilt immer wieder, zu den eigene Bedürfnissen und eigenen Gefühlen zurückzukommen." So beschreibt und definiert der Autor und Diplom-Psychologe Günther Mohr in seinem Buch
Achtsamkeitscoaching - Das Kunstwerk des Lebens gestalten
Mitgefühl.
Empathie heißt also nicht in die Haut eines anderen zu schlüpfen, um dessen Gefühle aktiv zu leben. Sobald wird das aber versuchen, gehen von uns keine Impulse mehr aus, die für den Betroffenen etwas verändern oder verbessern würden. Die Situation wird dadurch eher noch belastender und anstrengender, weil die eigenen Gefühle unter der Last des Gegenübers verschwinden. Im Grunde sind es zum Schluss dann schon zwei Personen, die Mitgefühl benötigen.
Und wie der Zufall es will, stoße ich auf einen Artikel, in dem gerade davon die Rede ist, dass zu viel Empathie eben auch eine negative Wirkung haben kann, die unterzieht. Unter dem folgenden Link können Sie sehr ausführlich darüber lesen, was ein Zu-Viel noch bedeutet und wie sich ein zu stark mitfühlender Mensch davor schützen kann, indem er lernt auch mal nein sagen zu dürfen. Klicken Sie HIER .
Empathie kann mit Sympathie gleichgesetzt werden.
Und dabei steht das Verständnis, die Anteilnahme und die Hilfsbereitschaft im Mittelpunkt. Tiefergehende Beziehungen bereichern - alle daran Beteiligten. Dazu gehört nicht nur Freude und Fröhlichkeit, sondern auch das Spüren von Traurigkeit, Sorgen und Nöten. Dennoch müssen wir die eigenen Bedürfnisse im Auge behalten und nicht verdrängen. Es gilt den richtigen Moment zu finden, an dem gesunde Abgrenzung stattfinden muss.
Wie schaffe ich das?
Mit dem sogenannten "Gesunden Egoismus", der genau den Punkt eines selbst erhaltenden Verhaltens vermittelt. Selbstaufgabe hilft bei Empathie nicht. Und dem Versuch den Blickwinkel des anderen einzunehmen. Wenn ich die Sichtweise einer anderen Person nachvollziehen kann, erweitert sich das Bild und es kann eine Verbindung zu meinem Gegenüber entstehen. Diese Position ist sehr viel effektiver.
Ich kann nur helfen, wenn ich klar bei mir bin, wenn es mir gut geht und meine eigenen Akkus voll sind. Zu viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft zieht jede Menge Energie von mir ab. Die muss an anderer Stelle immer wieder aufgeladen werden. Und das funktioniert nur bei Aktivitäten oder Kontakten, an denen ich selbst Freude empfinde, die mir Spaß machen. Sobald ich auf diese Energiespender nicht ausreichend achte, längerfristig auf Nachschub verzichte, wird irgendwann nichts mehr gehen. Das Kraft-Level sinkt gegen null, der Speicher ist geleert, ich bin erschöpft. Burn-out und/ oder Depressionen können die fatalen Folgen sein. Deshalb ist es nötig auch den eigenen Bedürfnissen immer wieder Raum und Zeit zu geben.
Respekt und Akzeptanz
ist beim Thema Mitgefühl ebenfalls maßgeblich. Jeder Mensch hat seine eigenen und ganz persönlichen Gefühle, die nur er leben kann. Mitgefühl kann eine Hilfestellung geben, die aktuelle Situation zu verändern und erträglicher zu machen. Nicht mehr und nicht weniger. Das erfordert Respekt und Akzeptanz für andere Persönlichkeiten, denn es gibt immer unterschiedliche Lösungsmodelle. Aktiv in eine Veränderung gehen kann jeder jedoch nur für sich allein.
"Ein respektvoller Umgang fängt mit der eigenen Bereitschaft an, die Bedürfnisse unseres Partners zu respektieren." ( M.Parris)
Das gilt nicht nur auf der zwischenmenschlichen Ebene. Auch in der Mensch-Tier-Beziehung geht es darum, sich in die Lage des Gegenübers reinzufühlen, um zu verstehen, warum so gehandelt wurde. So schreibt die Autorin Marina Parris in ihrem wundervollen Buch
Weisheiten aus der Herde
zum Thema Einfühlungsvermögen. Marina Parris ist zertifizierter Coach für pferdegestützte Persönlichkeitsentwicklung. In Weisheiten aus der Herde beschreibt sie sehr verständlich den Transfer von der Spiegelung durch die Pferde auf das Verhalten der Menschen. Mehr über die Autorin und das Buch erfahren Sie HIER .
Empathie bedeutet also angenehme und verständnisvolle Beziehungen und Verbindungen, aber auf keinen Fall Selbstaufgabe und Verzicht.