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Die Sache mit dem Lebensplan


Ist das Leben tatsächlich planbar?

Fotoquelle: www.pixabay.com


Oft ist von einem sogenannten Lebensplan die Rede. Die Jüngeren schauen in die Zukunft und möchten ganz bestimmte Ziele erreichen. Sie haben feste Vorstellungen wie das Leben ablaufen soll, was unbedingt dazu gehört. Die Älteren dagegen betrachten eher  rückwärts gerichtet und stellen fest, dass Vieles nicht so gelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Sie sind enttäuscht und der Meinung ihren Lebensplan nicht erfüllt zu haben. Nicht selten macht sich das Gefühl des Versagt Habens breit.

Auch wenn wir es nicht so richtig wahr haben wollen, dieser Plan vom Leben entsteht auch unter den Einflüssen von Mitmenschen, allgemeinen gesellschaftlichen Normen sowie fremden Erwartungen. Und wenn andere Menschen so einen Plan haben, dann muss ihn wohl jeder haben. So steht schnell die Suggestion im Raum: Man muss ihn einfach haben, den Lebensplan.  Großes Veto: Jeder kann und darf frei entscheiden!

Doch woran merke ich, dass ich tatsächlich angekommen bin in meinem Leben? Und woher kann ich  wissen, wie sich das anfühlt?

 
Am richtigen Platz zu sein bedeutet: Sich in seiner Haut wohlzufühlen, die eigenen Werte zu leben, unabhängig Entscheidungen zu treffen sowie innere Ruhe und Gelassenheit zu spüren und dies auch nach außen tragen zu können. Sobald dies der Fall ist wirke ich glaubhaft und authentisch.

Doch dazu muss ich erst einmal wissen, was mich antreibt. Lebe ich tatsächlich so, wie ich es mir wünsche oder eher wie andere es von mir erwarten? Hier gilt es sehr genau zu differenzieren, denn fremde Erwartungen sind nicht zu unterschätzen. Sie schleichen sich in unser Leben, ohne bemerkt zu werden. Sie verstecken sich hinter unbewussten Antreibern, die lauten können: Sei hilfsbereit, sei angepasst, habe genau jetzt Zeit für eine andere Person, sei perfekt, sei stark, denke nicht zuerst an dich selbst. Und so verplanen andere Menschen unsere Zeit.

Pläne sind irgendwie starre Entwürfe. In ihnen kommen Wünsche, Träume und persönliche Bedürfnisse nicht oder nur bedingt  vor, weil sie mit Spontanität und Kreativität verbunden sind. Diese beiden Komponenten passen aber nicht gut in einen ausgeklügelten Plan, der weit in die Zukunft reicht und wenig flexibel erscheint. 


 

Neue Ideen ergeben sich aus der Gegenwart, aus aktuellen Situationen und Begebenheiten. Gerade sie machen unser Leben lebendig und bunt mit all ihren Veränderungen, die daraus resultieren können. Der Plan ruft an dieser Stelle jedoch oft zum Boykott auf. Er steht für ein Festhalten am einmal eingeschlagenen Weg. 

Die Intuition spielt dabei eine große Rolle und kann ein Türöffner zu den eigenen Wünschen, Gefühlen und Bedürfnissen sein. Wenn wir also auf das Bauchgefühl hören, dann hören wir auf uns selbst. Sobald wir der eigenen Intuition Vertrauen schenken,  können wir plötzlich auch Veränderungen zulassen. Und wir stellen fest, es tut uns gut. Wir fühlen uns wohl in unserer Haut. Wir sind am richtigen Platz. Und gleichzeitig haben wir immer die Wahl einen neuen Weg einzuschlagen. 

Fotoquelle: www.pixabay.com

    
  

       

 

 

 

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