Das Wetter ist trüb, der Himmel ist grau. Und aus dieser tristen Eintönigkeit fallen Schneeflocken. Erst ganz leichte kleine, die auf dem Boden gelandet sofort schmelzen. Wenig später sind aus den klitzekleinen weißen Kristallen große dicke Schneeflocken geworden, die vom Wind getrieben durch die Luft wirbeln. Und den Boden deckt nun kurzfristig ein Hauch von Weiß.
Dennoch ist dieses merkwürdige Wetter, das jetzt paradoxerweise den Frühlingsanfang präsentiert, kein Grund die Flügel hängen zu lassen. Der Lieblingsvierbeiner muss immer versorgt werden. Und wenn ich dann erst einmal unterwegs bin ist alles gut. Dicker Nebel versperrt den Blick über die Felder. Nur im Vordergrund sind Wildgänse und ein einzelner Kranich zu erspähen. Ein Bild der Ruhe und Gelassenheit.
Der Scheibenwischer ist die ganze Fahrt über in Bewegung. Auf dem Hof angekommen fliegen dann die Schneeflocken bereits waagerecht durch die Luft. Und die Pferde stehen mit dem Hinterteil in Richtung Wind und Wetter, damit der Kopf vielleicht doch etwas geschützt ist. Alles ist nass. Doch nach einer gründlichen Säuberung verbunden mit einem Deckenwechsel ist Bewegung angesagt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist das schlechte Wetter vergessen. Denn jetzt gibt es nur noch uns zwei - Pferd und Mensch in einer wunderbaren Symbiose.
Diese Verbindung zwischen zwei so unterschiedlichen Lebewesen lässt sich nur schwer beschreiben.
Sie besteht auf jeden Fall aus tiefem Vertrauen zueinander. Jeder weiß, ich kann mich auf Dich verlassen und ich weiß, was Du gerade in diesem Moment brauchst. Allein die Körpersprache zeigt deutlich wie es gerade in uns aussieht, ob ich entspannt bin oder zappelig.
Heute ist alles gut. Dieser ungemütliche Tag mit Nebel und Nässe ist trotzdem verbunden mit schönen Erlebnissen, entfernt von Hektik und trüben Gedanken. Ein altes Sprichwort sagt: "In der Ruhe liegt die Kraft." Kraft konnte ich ebenfalls in dieser gemeinsamen Zeit tanken - sie wird mich auch den Rest des Tages begleiten und mir den Rücken stärken.