Einfach mal loslassen und sich ohne eigene Anstrengungen tragen lassen, was für ein Gefühl. Ein Wunsch, der sich nicht so oft erfüllt. Zum einen, weil wir stets verstrickt sind in unseren Gedanken, zum anderen, weil wir uns nicht ganz bewusst darauf einlassen können.
In den letzten Tagen konnte ich dieses bewusste "sich tragen lassen" erleben. Wegen der Hitze früher als sonst, hat mich mein Lieblingsvierbeiner durch den Morgen getragen - dankbar und sehr bewusst habe ich mich ohne Anstrengungen von ihm tatsächlich nur tragen lassen. Ohne jegliche Verkrampfung und Anspannung saß ich auf seinem Rücken und alles war gut. Jeder Schritt strahlte Entspannung und Sicherheit aus und so konnte ich mich ihm voll und ganz anvertrauen. Das sind dann sehr bewusste und achtsame Phasen.
Auch in unserem ganz normalen Alltag sind Momente dieser Art wünschenswert und möglich. Übertragen auf tägliche Abläufe - beruflich wie privat - bedeutet dies, einfach mal Verantwortung abgeben zu können, auf die Unterstützung anderer zu vertrauen oder das eigene Tempo auf Entspannung herunterzufahren. So, wie wir ganz selbstverständlich für unsere Mitmenschen da sind, dürfen wir selbst dies ebenfalls zwischendurch einmal annehmen und uns im übertragenen Sinne mittragen lassen. Wir müssen nicht immer die "Macher" sein, jeder Mensch braucht irgendwann eine kurze Pause. Denn wer gibt, darf auch etwas annehmen.
Wann haben Sie das letzte Mal ganz entspannt und bewusst nur die kleinen Spiegelungen des Wassers beobachtet und sich gut dabei gefühlt? Vielleicht ist gerade jetzt genau der richtige Moment dafür.